Science goes Society – Warum und wie Kommunen mit Zukunftstechnologien dem Klimawandel begegnen (müssen)
Der Klimawandel ist längst keine Zukunftsvision mehr, sondern stellt auch deutsche Kommunen bereits heute vor immense Herausforderungen: Hitzewellen, Starkregen und Überschwemmungen setzen Städte und Gemeinden zunehmend unter Druck, schnell und effektiv zu handeln. Seit dem Inkrafttreten des Klimaanpassungsgesetzes (KAnG) im Juli 2024 sind Kommunen gar gesetzlich verpflichtet, sich aktiv mit der Anpassung an den Klimawandel zu beschäftigen. Doch wie lassen sich derart komplexe Anforderungen in der Praxis umsetzen? Zukunftstechnologien, wie sie beispielsweise das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) bereitstellt, könnten eine Antwort sein.
Klimaanpassung mit digitalen Zwillingen
Das HLRS hat in den letzten Jahren innovative Werkzeuge entwickelt, die Kommunen helfen, die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen. Besonders hervorzuheben ist ein digitales Planungstool, das auf sogenannten „digitalen Zwillingen“ basiert. Diese digitalen Abbilder von Städten und Landschaften ermöglichen es, in Echtzeit Simulationen durchzuführen und die zukünftigen klimatischen Veränderungen in der eigenen Gemeinde besser zu verstehen.
Zur Erklärung: Ein digitaler Zwilling (Digital Twin) ist im Grunde eine detaillierte virtuelle Kopie einer realen Stadt oder Landschaft – gefüttert mit Geo- und Planungsdaten sowie projektbezogenen Informationen. Durch diese Kombination entsteht ein präzises Modell, das es ermöglicht, Szenarien wie Überschwemmungen oder Hitzewellen vorab zu simulieren und so die entsprechenden Anpassungsmaßnahmen gezielt zu planen. Auf diese Weise können Kommunen vorausschauend auf den Klimawandel reagieren und ihre Infrastruktur widerstandsfähiger machen.
Symposium „Science goes Society“: Wissenstransfer für die kommunale Praxis
Dass Zukunftstechnologien eine Schlüsselrolle in der Bewältigung des Klimawandels spielen, wurde auch auf dem Symposium „Science goes Society“ des HLRS deutlich. Die Veranstaltung, die im Frühjahr 2024 in der baden-württembergischen Gemeinde Sersheim stattfand, brachte Vertreter aus Wissenschaft, Kommunen und der Raumplanung zusammen, um die neuesten technologischen Entwicklungen im Bereich der Klimaanpassung zu diskutieren.
Im Mittelpunkt des Symposiums stand die Frage, wie Städte und Gemeinden mithilfe von Höchstleistungstechnologien auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet werden können. Besonders im Fokus: die Simulation von Extremwetterereignissen durch digitale Zwillinge. Mit solchen Simulationen können Kommunen nicht nur besser auf zukünftige klimatische Risiken reagieren, sondern auch die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen, da die Visualisierungen die Auswirkungen und die Notwendigkeit von Anpassungsmaßnahmen anschaulich vor Augen führen.
Vorteile für Kommunen
Die wesentlichen Vorteile von Simulationstechnologien – wie dem digitalen Zwilling – im Überblick:
- Sie bieten eine präzise Möglichkeit, Risiken frühzeitig zu erkennen.
Simulationen ermöglichen es, potenzielle Gefahrenzonen, etwa für Hochwasser oder Hitzeinseln, zu identifizieren und gezielt zu planen, wie diese Risiken minimiert werden können.
- Sie sorgen für mehr Effizienz in der kommunalen Planung.
Statt erst nach einem Schadensereignis Maßnahmen zu ergreifen, können Städte und Gemeinden vorausschauend handeln. Das spart nicht nur Zeit, sondern vor allem Geld. Fehlentscheidungen oder teure Nachbesserungen lassen sich durch den Einsatz von präzisen Simulationen vermeiden.
- Sie erleichtern die Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern.
Oft fällt es schwer, komplexe Klimaanpassungsmaßnahmen verständlich zu erklären. Die Visualisierungen, die mit den digitalen Zwillingen erstellt werden, schaffen hier Abhilfe, indem sie die Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen anschaulich und nachvollziehbar darstellen. Dadurch kann die Akzeptanz von Projekten in der Bevölkerung erheblich gesteigert werden.
Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe
Das Klimaanpassungsgesetz fordert von Kommunen die Erstellung von Maßnahmenkatalogen, die auf die jeweiligen regionalen Gegebenheiten abgestimmt sind. Dies reicht von der Verbesserung der Regenwasserrückhaltung über bauliche Anpassungen an städtische Hitzelagen bis hin zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Eigenvorsorge. Zukunftstechnologien wie die digitalen Zwillinge des HLRS können Kommunen bei der Erstellung und Umsetzung dieser Maßnahmenkataloge unterstützen und sie in die Lage versetzen, effizient auf die Klimakrise zu reagieren.
Sicos BW: Der Partner für den Zugang zu Hochtechnologien
Die Krux: Meist fehlt Kommunen (noch) der Zugang zu zielführenden Höchstleistungstechnologien wie den digitalen Zwillingen des HLRS – und oftmals auch das Know-how, um diese richtig einzusetzen. Wir von Sicos BW unterstützen sie deshalb dabei, den richtigen Einstieg in die Welt der Zukunftstechnologien zu finden und deren Einsatz in der kommunalen Praxis zu etablieren. Unsere enge Zusammenarbeit mit dem HLRS und anderen Forschungsinstituten eröffnet den Kommunen dabei eine ganze Palette an Expertenwissen und innovativen Technologien, die sonst nur schwer zugänglich sind. So können selbst kleinere Städte und Gemeinden von den Vorteilen der Simulation profitieren und ihre Klimaanpassungsmaßnahmen gezielt umsetzen.
Denn: Die Zeit zu handeln ist jetzt – und mit den richtigen Technologien und Partnern an ihrer Seite können Kommunen die Herausforderungen des Klimawandels nicht nur bewältigen, sondern auch proaktiv gestalten.